Der Ochsenweg ist ein alter Handelsweg. Höre, wie die Rinder über das Pflaster stapfen, erfahre viele Fakten - und vielleicht entdeckst du auch eine "Tigerenten-Raupe" vor Ort...
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Der Ochsenweg
Die Ursprünge des Ochsenweges liegen in der Bronzezeit (1700-500 v.Chr.) in der er die wichtigste Verkehrsverbindung zwischen Dänemark und Deutschland darstellte. Er führte von Viborg bis nach Wedel (Hamburg) und bildete ein Bündel von Wegen. Den Namen hat der Ochsenweg von der ursprünglichen Nutzung der Ochsentreiben, die ihr Vieh in zum Verkauf gen Süden brachten. Zu Spitzenzeiten im Frühjahr waren bis zu 50.000 Ochsen unterwegs.
Nach der weiten Strecke waren die Tiere meist sehr geschwächt und wurden im holsteinischen, niedersächsischen und friesischen Marschgebieten gemästet, um dann im Herbst vor allem nach Hamburg und in die niederländischen Städte verkauft zu werden. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts übernahm die Eisenbahn den Viehtransport. Außerdem waren Soldaten, Reisende und Handwerksburschen unterwegs.
Für Pilger bildete der Ochsenweg nur ein Abschnitt ihrer langen Reise, die sie bis nach Jerusalem, Rom oder Santiago di Compostela führte. Ab Anfang des 17. Jahrhunderts wurde die Post über den Ochsenweg befördert und ab 1653 reisten hier auch vermehrt Personen in Kutschen, da die Pferde an Poststationen gewechselt werden konnten und für mehr Bequemlichkeit und schnelleres Fortkommen sorgten.
So kam dem ältesten Fernweg Schleswig-Holsteins eine große Bedeutung für die kulturelle und wirtschaftliche Nutzung in diesem Gebiet zu. Ein Stück des alten Einfallsweges in das historische Handelszentrum Flensburgs ist auch heute noch sehr gut erhalten. Es liegt südlich von Bov (bei Padborg) und ist ein mit Pflastersteinen belegtes Stück des Heerweges, genannt der „Krumme Weg“.
Vor Ort entdeckt: Die Tigerenten-Raupe |
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„Ort“ und „Grenze“ im Rahmen
unseres Konzepts:
Die alte Verbindung zwischen Dänemark und Deutschland hat schon vor Hunderten von Jahren für den Austausch über die Grenzen hinweg gesorgt und Handel ermöglicht. Unterschiedlichste Menschen waren mit unterschiedlichsten Missionen und Vorhaben auf dem Weg an einen anderen Ort. Diese Lebendigkeit in Rückblick auf die Geschichte möchten wir versuchen in einem Audiobeitrag einzufangen. Wie sind sich ein gläubiger Pilger auf dem Weg in den fernen Süden und ein erschöpfter Ochsentreiben mit mittelmäßigen Geschäften auf dem Heimweg bei der Rast in der Nacht begegnet? Worüber haben sie sich unterhalten? Wie klingt es, wenn ein Ochse hinter mir schnauft und der Treiben vor lauter aufgewirbeltem Staub husten muss? Oder ist der Weg so morastig, dass ein Weiterkommen unmöglich ist?
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Das Tagebuch der Audioguide-Macher
Vor Ort: Imme testet das Erdtelefon. |
(Imme Saarup)
Ich hab mich heute mit Irina bei mir getroffen, um mit dem Fahrrad an der Förde vom Ostseebad nach Krusa/Dänemark zu fahren.
Wir haben uns erst einmal den Ostteil der Grenzroutenkarte von der Internetseite www.vistitkrusa.de ausgedruckt und sind dann fröhlich losgeradelt.
An den Stadtwerken vorbei sieht man schon die ersten gelben Dänemarkschilder, die mich immer zum schmunzeln bringen, Schilder nach Dänemark mitten in der Wohnsiedlung. Schon komisch. Fix den Berg runtergesegelt Richtung Ostseebad, weisser Strand, mit Langen Steg ins Meer, auf dem in der Ferne ein Menschen mit roter Jacke in einem Häuschen sitzt, links daneben ein rotes Schild - leuchtende Stille.
Es segelt ein Wasserflugzeug vorbei und fliegt eine Schleife, brummende Motoren, Geräusch verebbt. Wir fahren ein kleines Stückchen weiter durch einen blättrigen Tunnel an der Förde entlang, links geht steil der Buchenwald hoch und rechts liegt hinter einem löchrigen Knick das Wasser.
Wir halten für ein kleines Warmup. Schade, das Wasser stinkt oder sind es die Algen und Co? Naja, nachdem wir lang darüber geflucht haben, fällt uns zum Glück wieder ein, das wir ja etwas für die Ohren produzieren wollen. Also schnell in den Sand gelegt; – verschiedenes Vogelgezwitscher, das Rauschen in den Blättern des Waldes, am feinen, kleinen Saum bricht sich das Wasser, Menschen gehen vorbei, das Atmen und Bewegen des anderen.
Irena und ich haben die Idee, das man gut den Audioguidetext in Dialogform, sequenzenhaft in Monologform und bei Beschreiben Von z.B. Burgen oder Historischen Baute in einer atmosphärisch angepassten Erzählerstimme, vielleicht in guter alter Krimimanier oder im Dialog zweier Mägde aus dem 18. Jh. Weiter ging`s nach Wassersleben, gruselig und für uns nur für einpaar Photos gut, wie z.B. eine schräge Ansammlung von riesigen Containermülltonnen in knallrot-grün mitten auf dem Strand in einer Reihe –Hui!
In Wasserleben gab es noch ein schönes altes Haus, in das wir uns sofort verliebt haben, es soll weichen für extrem hässliche Wohnbauten „ mit unverbaubaren Blick“ auf die Förde
- Irena und ich überlegen die Werbetafeln wegzusägen.
Und dann die ersten dänischen Läden und – gesprochenes Dänisch.
Wir gucken kurz auf die Dänen und Pölser, wir wollen weiter- heute wollen wir alles. Und nach kurzer Zeit, wir fragen uns schon immer wann sie kommt- die Grenze.
Eine geteerte leere Arena- naja kommt ja alles wieder anders.
Man hat das Gefühl, man tue ein bisschen was verbotenes, als wir, so weit rechts wie es nun mal der Fahrradweg vorgibt, an der Mitte des Platzes vorbeiradeln.Man kann aber sich den deutsch- dänischen Checkpoint noch erahnen, und ich bin froh über die Zeit und die Unannehmlichkeiten, die wir uns ersparen.
Geschafft. Zur Linken bei der Einfahrt in Krusa befinden sich noch richtig schöne alte dänische Wohlstands…häuser, danach wird es schaurig, was machen die Leute bloß alle gegen guten Geschmack, wir halten an der Touristinfo, beladen uns mit Infomaterialien und radeln wieder heim.
Notizen:
- 3-4 verschieden Punkte aus der Grenzroute aussuchen
- Grenzpunkte besuchen
- Storyboards überlegen
- Musik oder Brücken für einzelne Sequenzen entwickeln/ überlegen
... und Irina flüstert eine Antwort. |
(Irina Grebien)
Hey Imme, warst du schonmal auf der Grenzroute unterwegs?
Wie, Grenzroute? Es gibt es eine Fahrradroute von Flensburg bis nach Hojer in Dänemark! Die erstreckt sich über 130 km von der Ostseeküste bis an die Nordsee und verläuft abwechselnd durch deutsches und dänisches Grenzgebiet.
Bist du die Strecke schon gefahren Irina? Hört sich ja spannend an, mit dem Fahrrad über die Grenze!
Nee, noch nicht. Aber ich würde so gerne mal los und aus der Stadt raus… Immer diese Autos, ich wohne neben dem Krankenhaus und der Hubschrauber fliegt regelmäßig vorbei, ist ganz schön laut.
Hast Recht, nehme ich meist gar nicht bewusst wahr. Man lebt halt einfach damit. Könntest du sagen, wie viele Geräusche gerade auf dich einwirken?
Hm, einfacher finde ich es, wenn man die Augen zu macht. versuch mal!
Stimmt! wollen wir mal mit dem Fahrrad los nach Krusa? Da kommen wir durch die Stadt, Wald und ans Wasser.
ja, los gehts!
…
Kupfermühle: Hier Stand mal eine alte Kupfermühle, die der dänische König Christian IV. 1612 gegründet hat. Aus dem hier produzierten Kupfer wurden viele Dächer dänischer Königsschlösser gedeckt!
…
Aktion:
Um Eindrücke und Ideen für einen Audioguide zu sammeln, sind wir mit dem Fahrrad von Flensburg Richtung Wassersleben nach Krusa und wieder zurück. Noch haben wir keine konkreten Orte festgelegt, an denen ein Audioguide entstehen soll, wohl aber Ideen für eine Umsetzung gesammelt. Los ging es zu unserer Fahrradtour der besonderen Art!
Ostseebad |
Kruså |
Grenzland |
Ein Warm-Up für die Ohren:
Mit dem Fahrrad über den Asphalt, dann über Sandwege, ein Stop am
Wasser mit leisem Wellenschlagen am Ufer, immer begleitet von
Vogelgezwitscher… in der Ferne Industriegeräusche vom Flensburger Hafen-
ein Generator? – eine quietschende, kreischende Kreissäge? das blubbernde Brummen eines Hubschraubers, knackende Muscheln unter meinen Füßen, deutsches und dänisches Stimmengewirr…
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